
Warum Wundhygiene?
Das Konzept der Wundhygiene1 wurde für die regelmäßige und wiederholte Anwendung entwickelt und besteht aus 4 Schritten, um eine Wunde umfassend zu reinigen und sie auf die Heilung vorzubereiten. Das Grundprinzip ist, alle unerwünschten Bestandteile wie Biofilm, abgestorbenes Gewebe und Beläge aus der Wunde zu entfernen, den restlichen Biofilm zu bekämpfen und dessen Wiederaufbau zu verhindern.
Die Besiedlung mit Biofilmen ist das entscheidende Problem bei der Wundheilung und eine der Hauptursachen für eine verzögerte Heilung. Deshalb ist gleich der erste Schritt der Wundhygiene darauf ausgerichtet, diese Herausforderung anzugehen.
1. Schritt: Spülung und Reinigung
Der erste Schritt der Wundhygiene umfasst die Reinigung des Wundbetts zur Entfernung von abgestorbenem Gewebe, Belägen, Zelltrümmern und Biofilm und die Reinigung der Wundumgebung zur Entfernung von abgestorbenen Hautschuppen und Hornhaut. Die Dekontamination der Wundumgebung geht idealerweise mit antimikrobiellen Wundspüllösungen oder Antiseptika einher, um eine erneute Besiedlung der Wunde mit Biofilm zu verhindern.
Materialien, die für den ersten Schritt benötigt werden, sind sterile Kompressen oder spezielle Reinigungspads, antimikrobielle Wundspüllösungen bzw. Antiseptika für Wunde und Wundumgebung, und nach Bedarf sterile Pinzetten.
Erfahren Sie in diesem kurzen Video was der 1. Schritt der Wundhygiene beinhaltet und wie man seinen Erfolg überprüfen kann.
Autorin: Margarete Lenart
- International Consensus Document. „Defying hard-to-heal wounds with an early antibiofilm intervention strategy: wound hygiene“, Journal of Woundcare JWC, Vol 29 No. 3, March 2020