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Fakt #1

Henry Dunant wurde im Jahr 1828 am 8. Mai in Genf geboren und war ein Schwei­zer Geschäfts­mann und Humanist. Er war im Mühlen­ge­schäft tätig und bewarb sich mit Kapital von Verwand­ten um Land für den Bau moder­ner Mühlen, um Weizen­mehl nach Europa zu expor­tie­ren. Gleich­zei­tig hatte Dunant eine stark humanis­tisch geprägte Ader, schon früh wurde ihm durch die Erzie­hung seiner Eltern soziale Verant­wor­tung nahe gelegt.

Fakt #2

Auf einer Geschäfts­reise wurde Dunant Zeuge von den Folgen der bluti­gen Schlacht von Solfe­rino. Der Anblick von zahlrei­chen Verwun­de­ten und Toten nach der Schlacht erschreckte ihn, sodass er kurzer­hand seine ursprüng­li­chen geschäft­li­chen Pläne vergaß und sich um die verwun­de­ten Solda­ten sorgte. Er versorgte sie mit Provi­ant, Verbands­ma­te­rial und leistete Seelsorge.

Fakt #3

Als er zurück nach Genf kam, ließen ihn die Bilder nicht mehr los, weshalb er seine Erinne­run­gen an die Schlacht von Solfe­rino in einem Buch nieder­schrieb. Unter dem Titel „Un souve­nir de Solfe­rino“ (Eine Erinne­rung an Solfe­rino) offen­bart er den Lesern eindrucks­voll und realis­tisch die bluti­gen Szenen des Krieges. Es endete mit dem Appell, das Hilfs­ge­sell­schaf­ten für Verwun­dete in verschie­de­nen Ländern gegrün­det werden sollten.

Fakt #4

Sein Werk war ein voller Erfolg und seine appel­lie­ren­den Worte fruch­te­ten. In einem Fünfer­gre­mium, darun­ter auch Dunant, wurde darüber beraten wie seine Ideen einer Organi­sa­tion freiwil­li­ger Helfer für Verwun­dete umgesetzt werden können. Es war die Begrün­dung des „Inter­na­tio­na­len Komitees der Hilfs­ge­sell­schaf­ten für die Verwun­de­ten­pflege“, das seit 1876 den Namen „Inter­na­tio­na­les Komitee vom Roten Kreuz“ (IKRK) trägt.

Dunant kämpfte lange entge­gen der Meinung eines anderen Gremi­ums­mit­glie­des um die Klausel der Neutra­li­tät, die den Verwun­de­ten entge­gen gebracht werden solle und schließ­lich auf der Genfer Konven­tion festge­schrie­ben wurde. Seit der Konven­tion entwi­ckelte sich das „Rote Kreut“ zur wichtigs­ten Hilfs­or­ga­ni­sa­tion in Kriegs­zei­ten.

Fakt #5

Zwar war der Name Henry Dunant seit Gründung der Hilfs­or­ga­ni­sa­tion in aller Munde, zugleich vernach­läs­sigte er jedoch seine geschäft­li­chen Unter­neh­mun­gen und geriet zusehends in den finan­zi­el­len Ruin. Sein Fall ging sogar vor Gericht, ihm wurde vorge­wor­fen er habe Aktio­näre bewusst getäuscht. Er wurde infolge dessen aus dem Komitee ausge­schlos­sen, nur noch seine Familie hielt zu ihm. Die Nieder­schläge und die Enttäu­schun­gen machten Dunant stark zu schaf­fen, er ließ sich in Heiden nieder. Ein Zeitungs­ar­ti­kel aus dem Jahr 1895 brachte Dunant wieder in das Licht der Öffent­lich­keit und er wurde als Gründer des Roten Kreuzes moralisch rehabi­li­tiert. Er erhielt noch 1901 den Friedens­no­bel­preis sowie 1903 den Ehren­dok­tor der Medizin vom Ärzte­ver­band, bevor er 1910 verstarb. Neben dem „Roten Kreuz“ geht auch die Gründung der heute größte Jungen­d­or­ga­ni­sa­tion – der Christ­li­che Verein Junger Menschen (CVJM) – mit 45 Millio­nen Mitglie­dern auf Dunant zurück.