
Geeignete Verbandmaterialien sind unverzichtbar für eine medizinisch erfolgreiche Betreuung von Menschen mit chronischen oder schwer heilenden Wunden. Dies ist als gesetzlicher Anspruch nach dem aktuellen Stand der medizinischen Wissenschaft und Forschung garantiert und kann im Rahmen der GKV von den versicherten Patienten als Leistung abgerufen werden. Dennoch sind immer wieder Konflikte zwischen den Kostenträgern, den Herstellern von Verbandmaterialien und den betroffenen Patienten über die Kostentragung spezieller Wundauflagen zu beobachten. Dreh- und Angelpunkt der Auseinandersetzungen über die Erstattungsfähigkeit ist dabei das Wirtschaftlichkeitsgebot des § 12 SGB V, nach dem das begehrte Wundversorgungsprodukt ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein muss sowie das Maß des Notwendigen nicht überschreiten darf.
Sieht man einmal davon ab, dass das Wirtschaftlichkeitsgebot häufig als Spardiktat missverstanden wird, stellen vor allen Dingen die objektiven Prüfungen der (therapeutischen) Zweckmäßigkeit und (medizinischen) Notwendigkeit im Bereich der Verbandmittel hohe Hürden auf. Denn hierfür müssen evidenzbasierte Studien unter Einbezug der entsprechenden Gruppen von miteinander vergleichbaren Patienten erstellt werden.
Englische Studie sorgt für Klarheit
Schon Aufgrund unterschiedlicher (systemischer) Grund- oder Mehrfacherkrankungen stellt bereits die Zusammenstellung einer Patientengruppe mit gemeinsamen Charakteristika eine große Herausforderung dar. Weitere Kriterien (z.B. Kosten, Dauer) erschweren die Entwicklung eines validen Studiendesigns zusätzlich. Mit ein Grund weshalb im Bereich der Wundversorgung die Instrumente der evidenzbasierten Medizin weitgehend versagen. Umso erfreulicher ist es daher, dass in der Vergangenheit insgesamt 57 Patienten in der britischen Studie „Phase II Trial Calculations“ von John Posnett auf die Wirkweise eines modernen bioaktiven Hydrogels (Woulgan) und dessen ökonomischen Effekt belastbar analysiert worden sind. In der randomisierten Doppelblindstudie wurde ein Vergleich zwischen Woulgan und einer definierten Standardtherapie mit einem Hydrogel gezogen. Dabei ergaben sich in der Jahresbetrachtung sowohl positive medizinische Effekte hinsichtlich der Abheilungsquoten als auch günstigere ökonomische Effizienzen zugunsten des neuartigen Wirkansatzes von Beta-Glucan.
Evidenz und Effizienz – auch in Deutschland
Die Ergebnisse der britischen Studie sind in der Folge kalkulatorisch auf die deutschen gesundheitsökonomischen Verhältnisse übertragen worden. Neben dem auf Deutschland angepassten Produktkostenvergleich wurden die hierzulande aktuell gültigen Arbeitszeitdotierungen von Pflegekräften und medizinischen Fachangestellten berücksichtigt. Des Weiteren galt es die EBM-Logik der fachärztlichen Abrechnung zu beachten. Bewusst wurden auch typisch deutsche, kostenintensive Best-Practise-Erfahrungen (z.B. häufige Verbandwechselintervalle) miteinbezogen. Überdies sind die in der britischen Studie nicht einberechneten Kosten für Rezidivbehandlungen statistisch in Gesamtrechnung berücksichtigt.
Bezogen auf die Wirtschaftlichkeit wurde damit bewusst eine hohe Hürde angelegt. Dennoch ergab die Gegenüberstellung der Gesamtkosten von Woulgan im Vergleich zu denen einer Standardtherapie mit einem Hydrogel eine Einsparung von ca. 100 Euro pro Patient und Zyklus durch die verbesserte Abheilung.
Das Produkt: Woulgan
Woulgan ist ein steriles, homogenes, viskoses, klares bis trübes Gel. Dieses enthält wasserlösliches, 2%-iges Beta-Glucan (SBG) und Carboxymethylcellulose. Neben den Wirkeigenschaften eines herkömmlichen Hydrogels (Autolyse, Rehydrierung von nekrotischem Gewebe) moduliert das Beta-Glucan die Makrophagenfunktion. Diese bewirkt was bei Menschen mit chronischen Wundheilungsstörungen (Diabetiker, Senioren) die Auflösung der Entzündungsreaktionen. Woulgan-Biogel ist als Einzelpackung in 4g-Tuben, aber auch in Gebinden für einen Behandlungszyklus mit 4 und mit 8 Tuben erhältlich.