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Fakt #1

Scipione Riva-Rocci wurde am 7.8.1863 in Almese (Italien) geboren. Im Jahr 1888 schloss er seine akade­mi­sche Ausbil­dung an der Univer­si­tät Turin in Innerer Medizin und Chirur­gie ab. Später habili­tierte er in der spezi­el­len Patho­lo­gie der Inneren Medizin (1894) und in der Pädia­trie (1907).

Fakt #2

Bis weit in das 19. Jahrhun­dert hinein war es üblich den Blutdruck „direkt“ zu bestim­men, das heißt durch Einfüh­ren einer Messsonde in eine große Körper­ar­te­rie. Diese „blutige“ Methode war für die Betrof­fe­nen jedoch mit Ängsten, Beschwer­den und bestimm­ten Risiken (zum Beispiel Infek­tio­nen) verbun­den. Bereits während seiner Zeit als Assisstenz­arzt dachte Riva-Rocci deshalb über eine unblu­tige und schmerz­los einsetz­bare Alter­na­tive nach. 1896 stellte er dann sein Verfah­ren zur nicht­in­va­si­ven indirek­ten Blutdruck­mes­sung vor.

Fakt #3

Das Kernstück von Riva-Roccis Methode ist eine Oberarm­man­schette, die eine gleich­mä­ßige zirku­läre Kompres­sion ermög­licht. Gleich­zei­tig kann der Arzt mit seinen Fingern bequem die Pulsa­tio­nen der Arterie am Handge­lenk ertats­ten. Eine Queck­sil­ber­mess­säule dient zur Anzeige der Blutdruck­werte. Letzte­res ist auch der Grund für die bis heute in der Medizin übliche Angabe der Blutdruck­werte in Milli­me­ter Queck­sil­ber­säule (mmHg) anstelle der physi­ka­li­schen Standard­ein­heit für den Druck, dem Pascal (Pa).

Fakt #4

Die von Riva-Rocci einge­führte indirekte Messme­thode entwi­ckelte sich schnell zum Goldstan­dard. Andere Medizi­ner (unter anderem Nikolai Korot­kow, Heinrich von Reckling­hau­sen, Harvey Cushing) entwi­ckel­ten die Methode fort. Dadurch erhöhte sich die Genau­ig­keit und verbes­serte sich die Handha­bung nochmals.

Fakt #5

Im Jahre 1900 trat Riva-Rocci die Stellung als Direk­tor und Chefarzt des Städti­schen Kranken­hau­ses in Varese an, wo er zahlrei­che Moder­ni­sie­run­gen durch­führte. Von 1909 bis 1916 hatte er zudem als Erster den Lehrstuhl für Pädia­trie an der altehr­wür­di­gen Univer­si­tät von Pavia inne. Wegen fortschrei­ten­der gesund­heit­li­cher Probleme trat er 1928 von allen Ämtern zurück. Am 15.3.1937 verstarb Scipione Riva-Rocci nach langer Krank­heit. Seine Grabstätte befin­det sich heute in San Michele di Pagana (Gemeinde Rapallo).